Ich habe es hier in meinem Blog schon berichtet, möchte hier noch ein paar Dinge ergänzen.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg hat am 23.07. in der Abendschau einen Beitrag über die Kündigung gebracht:
[An dieser Stelle erschien ursprünglich ein Videobeitrag des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Leider ist dieser nicht mehr verfügbar.]
Einige Kolleginnen aus dem bisherigen Team haben gegen die Kündigung geklagt. Ich drücke ihnen sehr die Daumen! Was mich aber besonders ärgert an der „Geschichte“, ist die Unverfrorenheit mit der die Klinik-Leitung behauptet, die Versorgung der Patienten ab Oktober mit „Alleinerziehenden, Berufseinsteigern, Mini-Jobbern, Vorruheständlern etc.“ würde die Qualität nicht beeinflussen.
Dabei unterstelle ich den Logopäden und Sprachtherapeuten, die für die Firma Promedis24 GmbH arbeiten und im Helios-Klinikum eingesetzt werden gar nicht, dass sie inkompetent sind. Ich weiß nur aus meiner Berufserfahrung als Therapeut, wie wichtig ein gutes Patienten-Therapeuten-Verhältnis ist. Wie eine Firma den Rahmen dafür bieten will, die mit „Flexibilität“ wirbt und geradezu stolz darauf ist, nicht Therapeuten zu liefern sondern Zeiten zu füllen – vermag ich mir nicht vorzustellen.
Logopäden, Sprachtherapeuten, klinische Linguisten und andere verbindet der Wunsch, dass ihre Arbeit als wertig wahrgenommen wird. Unsere Berufsgruppe setzt sich – zu Recht – für eine Akademisierung der Ausbildung ein. Wie passt das damit zusammen, dass man sich dann von einer Firma wie Promedis24 GmbH anstellen lässt um als Teilzeit-Jobber einen so wichtigen Beruf wie Logopäde oder Sprachtherapeut auszuüben?
Ich finde: Die Klinik-Leitung des Helios-Klinikum Berlin-Buch sollte sich schämen. Aber ich finde auch, dass alle Therapeuten die für Promedis24 GmbH oder ähnliche Firmen arbeiten sich ebenfalls schämen sollten!
Hallo Frau Röhner,
tatsächlich ist das Outsourcing auf diese Art vielleicht nur der nächste Schritt gewesen in einer Entwicklung, die schon lange auf dem Weg ist. Aber das macht die Sache nicht besser. Für Praxen, die eine logopädische Versorgung von Kliniken sicherstellen kann so ein Vertrag eine Chance sein. Aber Praxen sind – so hoffe ich zumindest – immer noch daran interessiert, Köpfe zu liefern.
In den Kliniken die ich kenne und die von Praxen logopädisch versorgt werden, sind die Logopädinnen in der Praxis angestellt, arbeiten aber hauptsächlich in der Klinik. Das Konzept der Firma die das Helios Klinikum versorgen soll, geht es nur darum Zeiten zu füllen.
Oh, mann. Das hoert sich ganz schoen krass an. Ich fange morgen mit meiner ersten Stelle an, nachdem ich in England Sprachtherapie im Bachelor studiert habe. Jetzt mache ich noch den Master in Bielefeld, in der Hoffnung spaeter mal an der Uni arbeiten zu koennen. Ich bin nach wie vor von unserem Beruf begeistert aber hatte schon immer Angst vor der Situation, die du hier so beschreibst. Mal sehen was die Zukunft bringt. Werde wohl am Besten noch promovieren um dem zu entgehen und zu forschen. Das ist zwar eigentlich nicht das was ich anfangs wollte, aber bevor ich am Ende im Alter am Hungertuch nage…. Ich hoffe dir geht es etwas besser. LG, Birgit