Beiträge zum Hashtag How-To

Dysphagie – was hilft bei Hypersalivation?

Als Logopäde in der Neurochirurgie und Neurologischen Frührehabilitation habe ich viel mit Patient*innen zu tun, die nicht mehr sicher schlucken können, also eine Dysphagie entwickelt haben.

Zu den Konsistenzen, die ein Mensch schlucken kann, gehört neben flüssig, halbfest, fest und krümelig auch der Speichel. Patient*innen haben im Rahmen neurologischer Erkrankungen manchmal unter vermehrter Speichelproduktion zu leiden: Hypersalivation: ein echtes Problem.

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Video: Absaugen so und so nicht.

Bei meiner täglichen Arbeit als Logopäde sauge ich sehr oft Patienten ab. Besonders oft im Rahmen von therapeutischem Entblocken. Das Absaugen begegnet mir aber auch, wenn ich als Dozent Fortbildungen zum Trachealkanülenmanagement gebe. Und wenn ich mit Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege zusammen arbeite.

Immer wieder fällt mir dabei auf, dass durch Unachtsamkeit oder Unwissen Fehler passieren, die für Patienten unangenehm sind und im schlimmsten Fall zu Verletzungen führen können.

Darum starte ich eine kleine Reihe von Videos mit meinem neuen Dummy in der Hauptrolle, um ein paar wichtige Dinge rund um das Absaugen, Entblocken und Wechseln von Trachealkanülen zu verdeutlichen.

Den Start machen die beliebten „Stochern“ und „Rühren“.

5 Dinge, die man als Therapeut besser nicht sagt

In der Logopädie ist es wie in anderen Therapieberufen: Man redet mit Patient:innen. Besonders ist bei Aphasie-Patient:innen dabei, dass man ein Handwerkszeug einsetzt, mit dessen Umgang die Patient:innen Probleme haben: die Sprache. Daher sollte man als Sprachtherapeut:in besonders darauf achten, was man sagt. Hier die 5 wichtigsten Floskeln, die man als Therapeut:in besser nicht verwendet.

1. einfach

Für Patienten ist das, was sie in der Therapie tun sollen, nicht einfach. Zu sagen „… und dann schreiben Sie das einfach hier hin!“ wird beim Patienten nicht gut ankommen.

Umgangssprachlich wird einfach ja eher inflationär verwandt, hat es sein Gewicht verloren. Im Rahmen der Therapie aber, kann es gut sein, dass Patienten sehr genau hinhören. Außerdem können Aphasie-Patienten mit eingeschränktem Sprachverständnis nicht gut trennen zwischen Floskel oder Füllwort und wichtigem Inhalt.

Das Wort „einfach“ hat es übrigens auch auf die Giftliste der Wörter, die man generell vermeiden sollte, geschafft.

2. versprochen

Auch, wenn man durch Berufserfahrung ein Gespühr entwickelt, wie es um die Prognose eines Patienten gestellt ist, sollte man sich davor hüten, konkrete Versprechungen zu machen.

„Und Ostern sind Sie wieder zu Hause!“ kann das Vertrauen, das Patienten in das Reha-Team haben, nachhaltig zerstören. Besonders, wenn es dann doch nicht klappt. Oder bei Kindern: „Wenn du deine Übungen regelmäßig machst, dann verspreche ich dir, dass du nie wieder lispelst.“

Ich empfehle generell keine Prognosen abzugeben. Eine Motivation zur Therapie sind sie nicht, und wozu würde man es sonst sagen?

3. Das wird schon!

Damit verhält es sich ähnlich. Zugegeben, ein Versprechen steckt nicht dahinter. Aber es klingt oft abwertend, ist so undifferenziert, dass es bei Patienten bestenfalls ein kurzes positives Gefühl erzeugt, das schnell in Frust und empfundenes Desinteresse umschlägt.

Fehlt nur, dass man seinem Patienten dabei auf die Schulter klopft.

4. Ich weiß, wie Sie sich fühlen.

Das weiß man als Therapeut aber eben nicht. Wahrscheinlich kann man nachempfinden oder sich vorstellen, wie ein Patient sich fühlt. Aber auch der beste Therapeut weiß das nicht. Und das weiß der Patient, womit wir wieder beim Verspielen von Vertrauen sind.

Es ist wichtig, dem Patienten zu zeigen, dass man seine Situation versteht. Es ist ebenso wichtig, dass die Patienten merken, dass man auf ihrer Seite ist und ihnen zu helfen versucht. Am besten lässt sich das durch Handeln bewerkstelligen: an den richtigen Stellen unterstützen und in angemessenem Rahmen trösten. Aber ich finde, das sollte differenziert und mitfühlend passieren. Nicht mit einer nichtssagenden Floskel.

5. wenn…, dann…

Patient setzen sich selbst häufig unter Druck. Das gilt sogar für die jungen Patienten. Mit Aussagen wenn – dann erzeugt man innerhalb der Therapie einen zusätzlichen Erfolgsdruck. Suggeriert man doch, dass bestimmte Fähigkeiten erst wieder abrufbar sind, wenn eine andere Sache eingetreten ist.

Unabhängig vom Druck, den man damit aufbaut. Wenn man sich überlegt, was man mit dieser Aussage bezwecken will, sollte man versuchen, andere Worte zu finden. Geht es um Motivation? Das ist mit Erfolgsdruck schwer zu erreichen. Geht es um Beruhigung? Sicher auch dabei kein geschickter Weg.

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Hast du Floskeln, die du auch nicht in der Therapie hören wollen würdest? Welche Aussagen vermeidest du in deinen Therapien? Schreib‘ gern einen Kommentar.

Eine amerikanische Steuernummer (iTIN) beantragen

Mal was ganz anderes, aber aus gegebenem Anlass: Eine kleine Anleitung, wie man aus Deutschland eine ITIN, eine amerikanische Steuernummer beantragt. Ich selbst kam in die Verlegenheit, weil ich Bücher im iBookstore verkaufen möchte und das geht nur, wenn man besagte ITIN hat.

Update:

Es hat sich gezeigt, dass eine iTIN nur mit sehr viel Aufwand zu erhalten ist und es große Anforderungen an die Dokumente gibt, die beim Antrag vorliegen müssen.

Einfacher ist die Beantragung einer EIN!

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