Wie mich ein Evaluationsbogen aus dem Konzept brachte

Kürzlich habe ich eine Fortbildung zu therapeutischem Trachealkanülenmanagement gegeben. Für den Berufsverband der Logopädie in Österreich – LogopädieAustria – an der Uniklinik in Tulln.

Herr Mann war mit von der Partie und mir haben die 16 Unterrichtseinheiten sehr gut gefallen. Aber eine Sache hat mich am Ende dann doch aus dem Konzept gebracht: die Evaluationsbögen.

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Eine Stellungnahme zu #pegida

Vor ein paar Tagen habe ich als CvD von madoo.net auf facebook eine Stellungnahme zu den Aufmärschen unter dem Namen #pegida veröffentlicht. Dies hat ein paar Reaktionen hervorgerufen, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Hier das Ergebnis in Form eines Offenen Briefes an Besucher und Nutzer meiner Webseiten.

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Geschichten meines Lebens: der Typ hinterm Tresen

Schon während meiner Schulzeit habe ich angefangen, in der Gastronomie zu arbeiten. Auch meine letzte Geschichte aus meinem Leben spielte in der Gastronomie, auch wenn sie dabei nur der Aufhänger war. In dieser Geschichte geht es auch wieder um den Verkauf von Speisen und Getränken. Eigentlich geht es um Bier.

Davon gab es in der ersten Kneipe, in der ich als Aushilfe arbeiten durfte, reichlich. Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir 16 Sorten Bier vom Fass. Darunter so köstliche Sorten wie Grenzquell, Kölsch – direkt an der Nordsee!, Tuborg und viele weitere. Dass Jever und Warsteiner darunter waren, wird niemanden überraschen.

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Erst Rehabilitation, dann gefangen

Es gibt im Leben eines Therapeuten Momente, da verzweifelt man. Wenn man einen Patienten behandelt, aber sich einfach keine Fortschritte einstellen wollen – ohne dass man das verstehen könnte. Es gibt aber auch Momente, da zweifelt man an anderen. Ein Erlebnis mit einem Patienten und seiner Weiterversorgung lässt mich am Verstand mancher Pflegeeinrichtungen zweifeln.

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Rollstuhlwettrennen ist gut für Dysphagie-Patienten

Kennt ihr das? Da hat man einen Patienten und so viele Ideen, wie man ihn wieder an die orale Nahrungsaufnahme bringt oder ihm das Sprechen erleichtert, und dann ist die Motivation deines Patienten im Keller. Er lehnt Therapien ab und ist auch sonst eher geknickt und passiv.

Da hilft manchmal ein Bespaßungsprogramm.

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Nahrungsaufnahme bei Patienten. Vom Wollen und Können.

Wollen und Können – oder warum beides für die Nahrungsaufnahme wichtig ist.

Als Logopäde in einem großen Krankenhaus werde ich oft von unterschiedlichen Kliniken und Abteilungen gerufen, um über die Kostform von Patientinnen und Patienten zu entscheiden, Schluckversuche zu machen oder um die Aspirationsgefahr einzuschätzen. Bei zwei solchen Konsilen habe ich kürzlich die Erfahrung gemacht, wie unterschiedlich die Situation doch sein kann.

Der eine, der nicht kann

Der erste Patient wollte. Er wollte essen, hatte furchtbaren Durst, konnte aber nicht. Akute Porphyrie mit schweren neurologischen Ausfällen hatte ihn beatmungspflichtig werden lassen. Die Extubation stand zwar an, aber bei meiner Untersuchung zeigte sich, dass nahezu alle Schutzreflexe aufgehoben waren. Kein Würgen, kein Husten, nicht einmal willentlich, keine Sensibilität in Pharynx. Selbst die Kontrolle der orofazialen Muskulatur war nicht möglich. Die Konsequenz: keine orale Nahrungsaufnahme, Tracheotomie zur Aspirationsprophylaxe. Alles andere wäre falsch gewesen.

Er wollte also, konnte und durfte aber nicht.

Der andere, der nicht will

Der Befund war schlimm, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient wieder die Fähigkeiten erlangt, alles essen und trinken zu können, ist sehr hoch. Ganz anders der Patient, zu dem ich direkt im Anschluss gerufen wurde.

Dieser Patient konnte, hätte gekonnt. Aber er wollte nicht. Nicht gerade ein typischer Fall für einen Logopäden – trotzdem habe ich mir die Zeit genommen den Patienten zu besuchen. Aber schon nach ein paar Worten war klar, dass ich hier nicht helfen konnte: er wollte nicht mehr, hatte beschlossen nichts mehr zu essen. Ihm war klar, wohin die Reise geht und ich glaube es war gut so.

Bemerkenswert, dass Wollen und Können nicht immer was zutun haben muss mit können und wollen. Wie unabhängig voneinander dies sein kann.

Ich mag meinen Beruf – und besonders meine Spezialisierung auf Dysphagie und Trachealkanülenmanagement – wohl gerade deshalb so sehr, weil man mit so unterschiedlichen Menschen, so unterschiedlichen Wünschen, so unterschiedlichen Konsequenzen zu tun hat.

Die Macht der Worte: Wasser

Es mag an meinem Beruf liegen, aber Worte finde ich faszinierend. Aber auch als ich noch gar nicht wusste, dass Logopäden so viel mit Sprache und Wörtern zu tun haben, mochte ich Ingeborg Bachmann. Ihre Gedichte sind großartig, wortstark und handeln von Wörtern und Worten. Darum widmet ich ihr diese Rubrik: Die Macht der Worte.

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