Ein kurzer Abriss relevanter Quellen, wenn man als logopädische Praxis digitale Medien einsetzen möchte. Eine teils ausformulierte Stichwortsammlung zu Themen wie Therapiematerial auf iPads, Patientendaten in der Wolke und der Vorbereitung auf ein papierloses logopädisches Büro.

Therapiematerial selbst erstellen

Download auf madoo.net

Neben den bereits existierenden APPs, lässt sich Therapiematerial auch mit Hilfe von Programmen erstellen, die dafür nicht speziell entwickelt wurden. Hier ist aber Zeit und der Wille erforderlich, sich in die Anwendung einer App einzuarbeiten: Keynote.

Mit Hilfe einer APP für Präsentationen kann man mit vergleichsweise wenige Aufwand eigenes, interaktives Therapiematerial erstellen. Die App Keynote bietet die Möglichkeit, Bildschirmpräsentationen so vorzubereiten, dass sie als interaktives Therapiematerial dienen können. Beispiele für interaktive Therapiemats kannst du auf TherapieAPPs.info sehen und kaufen.

Kalender und Kontakte immer synchron

Wer seine Adressen und Termine gern auf allen Geräten auf dem selben Stand haben möchte, kommt um einen Synchronisierungsdienst nicht herum.

Zwar bieten die Hersteller jedes mobilen Gerätes die Möglichkeit, Kontaktdaten vom oder zum Gerät zu übertragen, aber meist ist dafür eine direkte Verbindung nötig. Schneller und drahtlos geht es zum Beispiel über iCloud von Apple oder die Webanwendungen Mail und Calendar von Google. Aber Vorsicht!

Datenschutzrechtlich sind diese Dienste für den beruflichen Einsatz und Patientendaten höchst zweifelhaft. Wer sicher gehen will, fragt den Datenschutzbeauftragten der Praxis bzw. Klinik oder entscheidet sich für eine eigene Exchange-Lösung.

Mit einem Exchange-Server lassen sich Mails, Kontakte und Termine drahtlos synchronisieren, ohne die physische Herrschaft über die Daten in die USA auszulagern. Solche Server lassen sich in Deutschland zum Beispiel mieten. Die Preise bewegen sich zwischen 10 und 100 Euro pro Monat. Zum Beispiel bei df.eu.

APPs die sich gut als Therapiematerial einsetzen lassen.

Es gibt bisher auf dem Markt der APPs ein großes Angebot. Leider ist dies so unüberschaubar geworden, dass eine individuelle Betrachtung jeder einzelnen APP notwendig ist. Es gibt aktuell zwar eine Menge APPS, die sich speziell an Logopäden und SLPs richten, diese sind aber zu einem Großteil für den englischsprachigen Raum entwickelt worden und sind nur in sehr begrenztem Maße auch in Deutschland einsetzbar.

Auf TherapiePAD.de berichte ich über APPs für iPad, iPhone und Android. Die Programme sind nach Einsatzmöglichkeit sortiert und werden jeweils kurz beschrieben. Sofern sie im App-Store oder bei Google Play verfügbar sind, enthält die jeweilige Beschreibung den passenden Link.

Über die Kommentarfunktion lässt sich ein Austausch über die Erfahrungen mit dem Einsatz gestalten.

Daten in der Wolke ablegen.

Wer ein weitgehend papierloses Büro anstrebt, die Daten aber auf mehreren Geräten benötigt oder auch mit einem Team arbeitet, das Zugriff benötigt, arbeitet am besten mit Daten „in der Wolke“. Das heißt nichts anderes, als die Dokumente eines Patienten nicht auf einem stationären Rechner zu speichern, sondern im Netzwerk. Damit haben alle Kollegen, die Zugriff auf einen bestimmten Punkt im Netzwerk haben, auch Zugriff auf die Patientendaten.

Wenn das Netzwerk so aufgebaut ist, dass es kabelgebunden in der Praxis funktioniert, ist dies eine Erleichterung bei der Ablage der Patientenordner. Aber ein Zugriff über ein Tablett-PC oder iPad ist nicht möglich.

Wer aber Zugriff auf diese Daten benötigt, während eines Hausbesuchs zum Beispiel, kann aus seinem Netzwerk eine „Wolke“ machen.

Es gibt mit Evernote, iCloud, GoogleDrive oder der Live-Disk und DropBox bereits viele Anbieter, die einen Zugriff auf Daten von unterschiedlichen Geräten auch mobil erlauben. Problematisch ist dies aber, weil die Daten in den USA auf den Servern der jeweiligen Anbieter liegen – in Bezug auf die therapeutische Schweigepflicht sind deren AGB aber nicht akzeptabel.

Eine individuelle Lösung mit einer „eigenen Wolke“ ist eine gute Lösung. Zwar erfordert dies eine kleine Anschaffung und Investition in Hardware, aber die Vorteile sind hier, dass man den Zugriff selbst steuern kann und die physische Kontrolle nicht aus der Hand gibt.

Western Digital, ein Festplattenhersteller, hat mit myCloud ein System im Angebot, dass sich in das Praxisnetz einbindet und über eine Webadresse oder APP auch von außen – über Smartphone, iPad oder Android-Tabeltt – benutzt werden kann.

Damit das funktioniert, muss man sich neben der Hardware auch einen Account bei WD.com zulegen, dieser aber dient nur dazu, die Verbindung mit der eigenen myCloud-Festplatte herzustellen. Die Daten werden nicht übertragen und WD hat auch keinen Zugriff auf die Festplatte oder die Daten darauf.

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1 Kommentar

  • Jessiane Alencar
    Posted 17. Nov 2014 at 00:31 0Likes

    Hallo! Ich bin Brasilianerin und ich studiere Logopädie in Brasilien! Ich würde gerne einen Bachelor Abschluss oder eine Spezialisierung in Deutschland machen. Meine Interessengebiete sind Neurowissenschaften und Dysphagie oder Kopf-Hals Tumoren. Kann mir vielleicht jemand sagen, ob es dafür Kurse gibt in diesen Spezialisierungen? Zum Beispiel an Universitäten? Ich würde mich freuen, wenn sie mir helfen können! Vielen Dank!

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