Projekt iPads für’s Klinikum – aktueller Stand

Anfang 2012 habe ich meine Reihe Therapiebuch gestartet. Die Übungsbücher für Aphasie-Patienten. Mitte des Jahres habe ich meinem Chefarzt das Projekt vorgestellt und gemeinsam haben wir beschlossen: Das Klinikum Osnabrück braucht iPads damit unsere Patienten damit arbeiten können.

Jetzt kann ich einen ersten Erfolg vermelden.

Die Idee

Es waren nicht meine Therapiebücher. Die Idee zu dem Projekt kam mir durch meine anderen Aktivitäten: dem Therapiematerial von madoo.net, der Arbeit an TherapiePad.de und meinen Anstrengungen, meine Patienten motivieren zu wollen. Aber ich gebe es zu, meine Therapiebücher waren der Auslöser.

„Wie viele iPads brauchen Sie?“
Prof. Dr. med. F. Stögbauer

Nach einem ersten Konzept für diese Übungsbücher für Aphasie-Patienten habe ich meinen Chefarzt zu einer kleinen Präsentation eingeladen. In improvisierter Umgebung, mit dem Monitor an dem ich sonst meine Berichte schreibe und meinem privaten iPad stand ich da, zeigte Buchseiten, erläuterte die Einsatzmöglichkeiten und ließ meinen Chefarzt ein bisschen mit dem iPad und meinem Konzept-Übungsbuch experimentieren.

Aber eigentlich war schon nach fünf Minuten klar, dass ich ihn überzeugt hatte. Das Klinikum Osnabrück braucht iPads.

Stolpersteine und und Begehrlichkeiten

Nun kann man als Logopäde in einem großen, kommunalen Krankenhaus nicht einfach losziehen und ein paar iPads kaufen. Die Frage nach den Kosten war dabei zunächst gar nicht so wichtig. Finanziert werden sollte das Projekt über Drittmittel. Aber andere Fragen tauchten auf und Probleme zeichneten sich ab.

Datenschutz, Hygiene, Netzwerksicherheit, Wartung, Support, Folgekosten, Medizinproduktegesetz. Das waren die Themen, die es wirklich in sich hatten.

Einige dieser Themen ließen sich im Verlauf, mit den zuständigen Fachleuten, ganz einfach klären. Die IT-Sicherheit ist gewährleistet, wenn man die iPads einfach nicht ins Klinik-eigene Netzwerk lässt und am besten das WiFi ganz deaktiviert. Und wenn man ein grünes Licht von der IT haben möchte, dann übernimmt man den Support der iPads am besten auch selbst.

So leicht wie mit der IT-Abteilung war die Konsultation der Medizintechnik schon nicht mehr. Schließlich ist an dem Gerät ein Stecker und es soll von Patienten angefasst werden. Damit fallen die iPads unter das Medizinproduktegesetz und müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. Eine endgültige Prüfung durch die Medizintechnik steht noch aus, aber solange die Patienten das Ladegerät nicht ausgehändigt bekommen, sind die Kollegen dort erst einmal beruhigt.

Nur – in die Finger bekommen die Patienten die Geräte selbst natürlich schon. Und das rief die Hygiene auf den Plan. Ein kurzer Blick in die Spezifikation und Reinigungsempfehlungen von Apple ergab, dass die iPads mit einem trockenen Tuch gereinigt werden sollen. Für unsere Hygienebeauftragte ein schlechter Witz. Zum Glück sind wir aber nicht die erste Klinik, die iPads auch am Patienten einsetzen möchte und ich habe auf Therapiepad.de auch schon erklärt, welche Möglichkeiten es gibt. Die Uniklinik Hannover hat sich hier sehr hervorgetan und ein sinnvolles Vorgehen empfohlen. Mit den Garantiebedingungen von Apple nicht vereinbar, wird es im Einzelfall auf eine Prüfung ankommen. Aber das geplante Vorgehen mit Desinfektionstüchern auf Alkoholbasis in Kombination mit einer Protokollierung der Reinigungen beruhigte auch unsere Hygiene-Abteilung.

Wie geht es weiter?

Soweit sind also die ersten Stolpersteine aus dem Weg, hat unser Geschäftsführer sein „Okay“ gegeben. Momentan kümmert sich der Einkauf um die Beschaffung der Geräte. Zwar hatte ich mich im Vorfeld bereits um diverse Angebote gekümmert, aber beschafft werden die Geräte letztlich über den Einkauf.

Und schon stehen die ersten benachbarten Berufsgruppe auf der Matte. Warum ich von den Ergotherapeuten und Neuropsychologen seit ein paar Tagen regelmäßig gefragt werde, ob die iPads schon da sind – darüber schreibe ich demnächst einen weiteren Bericht. Es bleibt spannend!

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