Sprechventil bei beatmeten Patienten?

Eine Frage zu Sprechoptionen bei beatmeten Patienten erreichte mich kürzlich und ich habe für die Antwort ein bisschen geforscht.

Bin durch Zufall auf Ihre Seite gestossen und hoffe sehr, dass Sie mir helfen können.
Mein kleiner Sohn (6 Monate alt) hat SMARD1 und wird dauerbeatmet. Seit längerem wünsche ich mir natürlich wieder seine Stimme hören zu können. Wir haben bereits ein Sprechventil (habe auf einer anderen Seite gelesen, dass Sie mit dem Ventil von Passy-Muir gearbeitet haben) zuhause, bis jetzt aber nicht ausprobiert. Durch seine Krankheit atmet er kaum noch mit (es ist wirklich sehr selten geworden). Würde der Ventil trotzdem funktionieren? Oder muss der Patient selber mitatmen können? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Antwort

Das Passy-Muir-Sprechventil ist so ausgelegt, dass es auch ohne Eigenatmung funktionieren kann. Es gibt ein paar Dinge zu beachten, bevor Sie sich entscheiden sollten, das Sprechventil auszuprobieren:

  • Wählen Sie die kleinstmögliche Trachealkanüle
  • die Kanüle sollte das Tracheostoma weitgehend verschließen
  • die Kanüle muss entblockt sein, daher ist eine aufrechte Sitzposition erforderlich
  • das Sprechventil ist nicht für den Dauereinsatz gedacht

Alternativ könnten Sie sich über die Blom®-Trachealkanüle informieren. Sie ist von einem Logopäden entwickelt worden und wird in Deutschland exklusiv von Fahl Medizintechnik vertrieben. Genau genommen ist es eine gefensterte Trachealkanüle mit verschiedenen Innenkanülen. Eine spezielle Innenkanüle ermöglicht die subglottische Absaugung und eine andere die Phonation also Umleitung der Luft durch die Fensterung und damit durch den Kehlkopf.

Sprechen Sie mit Ihrem Hilfsmittelversorger um einen Probeeinsatz zu vereinbaren!

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